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Das Gebiet zwischen dem Bahnhof Stettbach und dem GZ Hirzenbach befindet sich im Zürcher Stadtkreis 12, Schwamendingen. Dieser Kreis umfasst die drei Quartiere Saatlen, Schwamendingen Mitte und Hirzenbach.
Alle Stadtquartiere sind weiter unterteilt in statistische Zonen. Unser Augenmerk liegt auf dem östlichen Bereich der Zonen Hirzenbachstrasse und Mattenhof, welche zusammen mit den Zonen Probsteistrasse und Kronwiesenstrasse das Quartier Hirzenbach formieren.
Landschaftsgeschichte
Der heutige Stadtkreis 12 war eine eigenständige Gemeinde Schwamendingen bis zur Eingemeindung in die Stadt Zürich 1934. Zwischen 1934 und 1971 gehörten die Schwamendinger Quartiere zum Kreis elf mit Oerlikon, Seebach und Affoltern. Besiedelt war Schwamendingen bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur sehr dünn, hauptsächlich auf dem Gebiet um Alte Kirche, Hirschen und Heinrich Bosshard Schulhaus im Quartier Schwamendingen Mitte.
Im Bereich Hirzenbachstrasse lag eine Moorlandschaft während im Mattenhof bis 1946 ein Bauerngut geführt wurde. Einen Teil ihres Landes stellten die Bauersleute, die Familie Mahler, den Luftfahrtpionieren Mittelholzer und Comte für einen Flugplatz zur Verfügung. So fanden von hier aus in den Jahren 1919 – 1920 zahlreiche Passagier-, Akrobatik- und Fotoflüge statt.
Wirtschaftsgeschichte
An der Verkehrsachse von Norden nach der Stadt Zürich war Schwamendingen die letzte Station vor dem Milchbuck. Zur Zeit als die Strassen noch wenig befestigt waren, stellte es für Fuhrwerke eine Herausforderung dar, über den Milchbuck zu gelangen. In Schwamendingen konnten die Zugtiere ein letztes mal rasten, die Tiere neu beschlagen werden. Das Schmiede- und das Gastgewerbe hatten alle Hände voll zu tun.
Grosse Bedeutung kam dem Hirschen zu: Vor dem Wirtshaus mit seiner Pension konnten die Fuhrwerke gewogen werden. Bei schweren Wagenladungen vermietete man zusätzliche Zugtiere, damit die bevorstehende Steigung sicher gemeistert werden konnte.
1847 nahm in Zürich die Bahn den Betrieb auf. Nun sollte eine Linie zwischen Zürich und Winterthur folgen. Doch das war der hiesigen Bevölkerung nicht geheuer. Würde man dauernd dem Anblick dieser rasenden Ungetüme ausgesetzt, verlöre man den Verstand, hiess es. Der Bahnlinie durch Schwamendingen verweigerte die hiesige Bevölkerung darum ihre Zustimmung. Nach zähen Verhandlungen genehmigte man schliesslich eine Linienführung via Oerlikon, damals ein zu Schwamendingen gehöriger Weiler.
Mit weit reichenden Folgen: In Oerlikon siedelte sich viel Gewerbe und Industrie an, während der Fuhrwerksverkehr via Schwamendingen in der Bedeutungslosigkeit versank. 1872 trennten sich die beiden Ortsteile Oerlikon und Schwamendingen zu selbständigen Gemeinden.
Es sollte bis 1991 dauern, ehe auch unser Ort mit Inbetriebnahme der S-Bahn am Bahnhof Stettbach Anbindung ans Schienennetz fand. Und wiederum setzte ein Bauboom rund um die Bahnstation ein, welcher mit Eröffnung der Glattalbahn Linie 12 im Dezember 2010 nochmals kräftig angeschoben wurde.
Perspektiven
Zusammen mit dem Dübendorfer Hochbord ist der östliche Teil des Hirzenbachs im kantonalen Richtplan als Zentrumsgebiet eingetragen. Ein neues Autobahndreieck mit der nördlichen Ausfahrt aus einem allfälligen Stadt- oder See- Autobahntunnel brächte einerseits eine neue direkte Anbindung ans Autobahnnetz, andererseits auch wieder sehr viel neuer Verkehr.
Pläne für eine Seilbahn Stettbach – Zoo würden wohl Folgen ähnlicher Art haben, wenn auch in kleinerem Massstab.
Zu diesen und noch weiteren denkbaren Entwicklungsprojekten wird aber noch zu befinden sein. Nicht nur, aber auch im Kreis 12.