Vielleicht haben Sie auch schon das schmucke, ehemalige Bauernhaus an der Hüttenkopfstrasse, bei der Einmündung zur Winterthurerstrasse bewundert? Heute sind darin sehr begehrte Wohnungen untergebracht und kaum einer vermutet, dass die Ursprünge dieses Gebäudes mehrer hundert Jahre zurückreichen.
Die ältste Urkunde über den an dieser Stelle angesiedelten Hof stammt aus dem Jahre 1335, als Heinrich, Ulrich und Rudolf Velver als zinspflichtige „Huober“ genannt werden. Später wird dieser Hof „Kilch Huob“ und dann „Niclaus Huob“ bezeichnet, da er auf Geheiss des Grossmünsters der St.Niklaus-Kapelle (Alte Kirche Schwamendingen) zinspflichtig wurde. In den Aufzeichnungen des Kelleramtes wird erstmals das heutige Gebäude erwähnt: “... ein huss und Hofstatt im dorff, ist nüwlich gemacht und mit zieglen bedeckt“.
Ein erster Erweiterungsbau ist 1689 in einem Schuldbrief als eine „neuwe Anhänki am Huss“ erwähnt. Es handelt sich dabei um den südlichen (bergseitigen) Wohnteil, die heutige Bocklerstrasse 14. Bereits zehn Jahre später wird ein weiterer Wohnungsanbau an der nördlichen Seite erwähnt. Damit hat das Gebäude die bis 1984 erhaltene Grösse erreicht.
Der älteste Bauteil zeigt eine Bohlenständerbauweise auf Eichenschwellen. Die Untersuchung ergab, dass die Eichen um 1520 gefällt wurden.
Der ursprüngliche Grundriss war mit 13.60 m x 13.55 m fast quadratisch. Der älteste Wohnteil hatte im Erdgeschoss drei Räume, in der Mitte die Küche mit dem Hauseingang. Daneben lagen die Tenndurchfahrt und die Ställe. Die erwähnten Anbauten auf beiden Stirnseiten schufen weiteren Wohnraum, zerstörten aber Teile der ursprüngliche Konstruktion.
1983 übernahm die Genossenschaft für Alterswohnungen das dannzumal ziemlich verwahrloste Gebäude von der Stadt Zürich im Baurecht. Es wurde renoviert und bis ins Dach hinauf heimelige Kleinwohnungen eingebaut. Zusätzlich ist gegen die Winterthurerstrasse ein neuer Anbau in passendem Stil erstellt worden. Seither markiert das schmucke Gebäude den Eingang ins historische Bocklerquartier.