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Wetterextreme in Alter Zeit

WetterDas schlechte Wetter hat Ihnen sicher auch schon die geplante Wanderung, ein Fest unter Freunden, oder die längst fällige Gartenarbeit verdorben.

Für unsere Vorfahren im Bauerndorf Schwamendingen war das Wetter aber noch von viel grösserer Bedeutung: Der Himmel wurde stets aufmerksam beobachtet, weil der Ertrag der Äcker und das Leben des Viehs durch Hitze oder Kälte, Gewitter und Hagelschlag gefährdet waren. Die folgenden Beispiele zeigen, dass auch in der "guten alten Zeit" das Wetter seine Launen hatte....

Die Kälte soll im Jahr 1481 so gross gewesen sein, dass die Kinder in der Wiege und Menschen auf der Strasse erfroren. Am Pfingstmontag 1502 erfroren gar die Schwalben und 1523 mussten die Stuben bis in den Juli eingeheizt werden.

Dagegen sollen im Januar 1538 schon die Veilchen geblüht haben, und im Februar 1609 konnte man bereits reife Erdbeeren pflücken. An Weihnachten 1625 haben die Rosen und die Pflaumenbäume geblüht und im folgenden Januar hörte man schon die Lerchen singen!

Grosse Sturmschäden an Obst- und Waldbäumen sind uns aus den Jahren 1489 und 1614 überliefert. Nach einem Sturmwind im Jahre 1619 sprachen der Kehlhofer und Förster Kuhn beim Grossmünsterstift vor und beklagten den Verlust von gegen 50 Tannen im Schwamendinger Wald. Auch aus dem Jahr 1645 berichten die Stiftsakten über grosse Sturmschäden. Am 19. Januar, einem Sonntag, hat der Sturm zwischen 12 und 4 Uhr Nachmittags gar über 400 Bäume im Schwamendinger Wald umgerissen!

In der Nacht auf den 1. Juli 1731 verzeichnete man während dem "furchtbarsten Gewitter, das je über unserem Lande stand" im Züribiet 59 Blitzeinschläge. 1747 schlug ein Blitz in einen Nusbaum und tötete ein 14 jähriges Mädchen, das darunter Schutz gesucht hatte. Infolge eines Blitzschlages verbrannte im Juli 1806 die Herzogenmühle.

Auch in den vergangenen Jahrhunderten setzte der Hagel den Kulturen oft schwer zu. Am 6. "Höwmonat" des Jahres 1561 zum Beispiel hat ein Hagelschlag die Früchte so übel zugerichtet, dass die Chorherren des Grossmünsters den Schwamendingern "200 chlafter buochine schyter" und 500 pfund Bargeld überliessen. Heute gibt es dafür die Hagelversicherung.

 

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