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Schwamendinger Musiksaiten

Saitenspinnerei GuldenerDer hiesige Handwerker und Zitherspieler Robert Guldener war im Jahre 1911 für ein halbes Jahr als Eisendreher in Wien tätig. Dort geschah es, dass er eine neue Saite für sein geliebtes Instrument kaufen wollte, weshalb er die Musikalienhandlung Güttler aufsuchte. Nachdem er seinen Kaufwunsch geäussert hatte, bat ihn die Ladeninhaberin um etwas Geduld. Sie wolle die benötigte Saite umgehend spinnen. Herr Guldener konnte vor Ort zusehen, wie seine neue Saite hergestellt wurde. Dieses Handwerk faszinierte ihn derart, dass er beschloss, sich ebenfalls in der Saitenherstellung zu versuchen, zumal die eingesetzte Saitenspinnmaschine seiner Drehbank in vielerlei Hinsicht glich.

Nach seiner Rückkehr begann Guldener zu experimentieren. Seine erste Saitenspinnmaschine baute er aus Holz mit einem Tret-Antrieb. Zwar liessen sich darauf durchaus Saiten herstellen, doch deren Qualität vermochte ihn nicht zu überzeugen. Und auch der Antrieb durch Muskelkraft war auf Dauer zu mühsam. So wurde ein Antrieb über eine Wasserturbine konstruiert. Dies war eine deutliche körperliche Entlastung, doch leider schnellte der Wasserverbrauch derart in die Höhe, dass schliesslich das Jaucheloch überlief. Den Erfolg brachte schliesslich eine Maschine, welche aus Komponenten eingekaufter Maschinen und deren Weiterentwicklung zusammengesetzt wurde.

So richtete Robert Guldener schliesslich in seinem Elternhaus an der heutigen Winterthurerstrasse 520 - dort wo heute die Zürcher Kantonalbank ihre Filiale betreibt - seine erste Musiksaitenspinnerei ein, welche bis 1980 alle Welt mit erstklassigen Seidensaiten belieferte.

(Bild: Robert Guldener, links, in seiner Saitenspinnerei)

 

Zum Schwamendinger Gewerbe finden sich zahlreiche Objekte im 1. Obergeschoss des Ortsmuseums.

 

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