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Eichlenkrieg

Eichelmast

Es handelt sich hier um eine Fehde zwischen den Schwamendinger „Huoberen“ und ihren „Früntlichen Nachpuren“ auf der anderen Seite des Zürichberges.

Bereits 1576 beschwerten sich die Schwamendinger darüber, dass im Zürichbergwald die damals zur Schweinemast verwendeten Eicheln von Fremden eingesammelt würden, sodass „inen grosser schaden beschechen were ..“. Der „ersame Rat zu Zürich“ stellte sich diesem Begehren nicht taub, sondern verbot am 22.9.1576 das unbefugte Eichelnsammeln bei einer Busse von „1/2 march silber oder 20 batzen“ .

Im Jahre 1647 war wieder einmal „gnueg heu dunde“.
Untervogt Kuhn, sein Bruder als Weibel zu Schwamendingen und der Kehlhofer begaben sich wutentbrannt in die Probstei und „zeigten ganz yfrig und heftig klagend an, dass die Ober- und Niderströssler, item die von Fluenteren, in einer guoten zal buoben, meitli und grad männer selbsten ungeschochen in bemelten wald hinilauffind und inen die eichlen, deren gar vil gewachsen, abhind schüttind und uflesind, deren sy aber zu irer schwynenmastung und fortpflantzung specks, schmärs zu läder und karensalb hoch von nöten habind.“

Die Schwamendinger brachten gleich einen Rodel mit, in welchem sie die Fehlbaren zuhanden der Chorherren fein säuberlich notiert hatten. Diese erhielten daraufhin vom Stadtknecht die Ladung, sich beim Chorherren zu melden. Dort allerdings stellten sich die Angeklagten „frech und lätz“. Die Sache wurde von ihnen „vernütiget“ und dann drehte man den Spiess um und verlangte, die Schwamendinger solten besser „sich selbsten zu tadeln und in sich selbsten gan“.

Sie klagten, die Schwamendinger würden dem Stift noch grösseren Schaden zufügen, weil die doertigen Huber gegen jede Ordnung und ohne Erlaubnis „gar vil klafter merkschyter in die statt hinin füerind, dasselbige verkauffind und dann das gelt vertrinckind und dann also truncken heimbganging, dass inen die stras zueng, und mit jolen und schreyen die erbarkeyt verergerind“ (verärgern).

Im November 1647 scheint man sich doch noch geeinigt zu haben, denn der Stiftschreiber bemerkte: „und ist hiermit der eichlenkrieg zu einem guoten friden kommen, one das etliche schwyn entzwüschen martini und wienächt niedergemacht, erstochen, zerhauen und entlich in rouch zu dem künftigen gebrauch aufgehenckt worden.“

 

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